Por: Arthur Cursino
Jul 28, 2025
Ideen
Im vergangenen August erreichten die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung in Brasilien einen historischen Rekordwert von 157,8 kg CO2 pro produzierter MWh. Dieser Wert liegt zwar immer noch unter dem anderer Länder mit „schmutzigeren“ Stromnetzen, aber deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2010, wie Abbildung 1 unten zeigt.
Quelle: Vom Autor erstellt auf Grundlage von Faktoren, die vom Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation (2015) veröffentlicht wurden
Obwohl die brasilianische Regierung die Schuld für die Wasserkrise gibt, die vor allem die südlichen und südöstlichen Regionen betrifft, da eine geringere Wassermenge in den Wasserkraftwerken eine Reduzierung der Erzeugungskapazität erzwingt, ist das Land in Wirklichkeit zunehmend von thermischer Elektrizität abhängig, die durch die Verbrennung von Energieträgern wie Erdgas und Heizöl gewonnen wird.
Der Energiebedarf des Landes steigt stetig an, während die in den Wasserkraftwerken gespeicherte maximale Energie praktisch konstant bleibt, wie Abbildung 2 zeigt.
Quelle: Betriebsgeschichte des National Electric System Operator (ONS) und der Energy Research Company (EPE)
Durch die Analyse der in Abbildung 2 dargestellten historischen Reihen und Zukunftsperspektiven lässt sich feststellen, dass die maximal speicherbare Energie der nationalen Wasserkraftwerke nicht mit dem Anstieg der Energielast im letzten Jahrzehnt Schritt gehalten hat und es keine Prognose gibt, dass dies unabhängig von der Niederschlagsmenge im Land der Fall sein wird.
Im jüngsten Nationalen Energieplan, der 2008 von der Energy Research Company veröffentlicht wurde, sieht die Regierung eine stärkere Nutzung thermoelektrischer Kraftwerke vor, sodass der für die Strommatrix 2030 berechnete Emissionsfaktor 156,0 kg CO2 pro MWh (0,156 Tonnen pro MWh) beträgt. Es ist jedoch bemerkenswert, dass dieser für 2030 prognostizierte Faktor bereits in einem Monat des Jahres 2014 erreicht wurde, was zeigt, dass die Zukunft viel näher ist als bisher angenommen (Abbildung 3).
Quelle: Von den Autoren erstellt auf Grundlage der vom Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation (2015) und dem Nationalen Energieplan 2030 der EPE (2008) veröffentlichten Faktoren.
Ohne langfristige Energieplanung sind zwei grundlegende Faktoren unerlässlich: (1) die Diversifizierung der Stromerzeugung durch die ständige und signifikante Hinzufügung anderer Quellen (wie Wind, Sonne, kleine Wasserkraftwerke, Biomasse) und (2) die Reduzierung des Strombedarfs durch sektorübergreifende Energieeffizienzprogramme. Ohne diese Maßnahmen wird Brasilien zunehmend von fossilen Brennstoffen abhängig sein, die nicht nur größere Umweltauswirkungen, sondern auch höhere Erzeugungskosten verursachen.