Die Vorteile der Inbetriebnahme und Retroinbetriebnahme

Por: Rosane Fukuoka

Jul 28, 2025

Energieeffizienz

Vor einem Jahrzehnt war die Inbetriebnahme noch ein undurchsichtiger Prozess im Zusammenhang mit der Aktivierung großer Maschinen. Fachleute auf diesem Gebiet arbeiteten fast ausschließlich an den Produktionslinien von Fabriken, insbesondere im Pharmasektor. In den letzten Jahren sind Gebäude komplexer geworden. Durch die Integration von Hightech-Automatisierung und vernetzten Systemen bieten sie mehr Komfort, Umweltqualität und Ressourceneffizienz.

Die Fähigkeiten der Planungs-, Installations- und Betriebsteams können mit der Komplexität der in den modernsten Gebäuden installierten Technologien nicht immer Schritt halten. Dadurch entsteht die sogenannte Leistungslücke (auf Portugiesisch „Leistungslücke“), bei der nachhaltige und zertifizierte Gebäude viel mehr Energie verbrauchen als sie sollten. Zusammenfassende Studien deuten darauf hin, dass diese Lücke weltweit einen um 37 % höheren durchschnittlichen Verbrauch in realen und gemessenen Gebäuden darstellt als unsere Modelle zur Vorhersage ihrer Leistung verwendet haben, die sich durch ordnungsgemäßen Betrieb auszeichnen und dem Erhalt von Nachhaltigkeitszertifikaten dienen. Projekte wie CarbonBuzz untersuchen dies und zeigen mehrere Gründe für die Leistungslücke auf. Viele davon hängen mit der Installationsqualität, Konstruktionsfehlern und Betriebsstrategien im Bauwesen zusammen.

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Die Gebäudeinbetriebnahme ist ein qualitätsorientiertes Verfahren, das sich in den letzten Jahren rasant entwickelt hat, da Bauherren die Notwendigkeit erkannt haben, die Leistungsfähigkeit ihrer Gebäude sicherzustellen. Mit der zunehmenden Anzahl nachhaltiger Gebäude und der Notwendigkeit, eine gute Betriebsleistung nachzuweisen (und nicht nur ein Nachhaltigkeitszertifikat in der Planungsphase), wird sie zu einem wesentlichen Bestandteil sowohl von Neubau- als auch von Sanierungsprojekten.



Wann sollte ein Gebäude in Betrieb genommen werden?


In der ersten Phase eines neuen Projekts sollte ein Inbetriebnahmebeauftragter beauftragt werden, der als technischer Beauftragter fungiert. Die Aufgabe dieses Fachmanns besteht darin, sicherzustellen, dass das fertige Gebäude den Anforderungen des Kunden entspricht. Dies geschieht, indem eine Kopie der ursprünglichen Anforderungen aufbewahrt, die geplanten Entwurfsstrategien aufgezeichnet und die detaillierten Entwurfs- und Bauphasen überprüft werden, um Änderungen zu genehmigen, Abweichungen zu identifizieren und bei der Lösung von Problemen zu helfen. Der Inbetriebnahmebeauftragte muss sicherstellen, dass die Planer und Installateure die erforderliche Dokumentation bereitstellen, damit die Systeme ordnungsgemäß programmiert, heruntergefahren und außer Betrieb genommen werden.

In den späteren Bauphasen leiden Projekte oft unter engen Terminen und Kostenüberschreitungen; der Auftragnehmer und die Installationsteams können es kaum erwarten, die Baustelle zu verlassen. In dieser Phase ist es wichtig, dass der Inbetriebnahmebeauftragte an der Inbetriebnahme, Programmierung und endgültigen Bewertung der Geräte beteiligt ist. Der Beauftragte führt Leistungstests an einer Stichprobe von Gebäudesystemen durch, bevor der Kunde das Projekt abschließt.

Bei Mitsidi stoßen wir in der Endphase von Bauprojekten oft auf schwerwiegende Probleme. Ob unzureichend getestete Klimaanlagen, falsch in Zonen aufgeteilte Beleuchtung oder indirekt gefilterte Außenluftsysteme – es ist wichtig, dass diese Probleme so schnell wie möglich behoben werden, damit sie ohne zusätzliche Kosten oder Verzögerungen gelöst werden können.

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Inbetriebnahme in Brasilien


In Brasilien basiert die Inbetriebnahme stark auf den LEED-Zertifizierungsanforderungen. Trotzdem erhalten wir den Großteil unserer Aufträge von Eigentümern/Betreibern, die keine Zertifizierung anstreben. Ziel ist in der Regel, die Betriebsleistung ihrer Gebäude sicherzustellen.

In vielen Fällen konnten durch unsere Inbetriebnahmearbeiten kostspielige Nachrüstungen bei Neubauprojekten vermieden werden. Indem wir diese Probleme frühzeitig erkennen, können wir sie vor Ort beheben.

Bei Mitsidi betrachten wir dies als Teil des integrierten Planungsprozesses. Wir bieten Energieberatung in der Planungsphase und gewährleisten die Leistung während des gesamten Inbetriebnahmeprozesses.


Fazit


Die Inbetriebnahme ist eine finanziell motivierte Entscheidung. Der Energieverbrauch eines Gebäudes stellt einen der größten Betriebskostenfaktoren dar. Jedes Gebäude, das die Umweltqualitätsstandards nicht erfüllt, schränkt die Produktivität seiner Nutzer erheblich ein. Darüber hinaus kann es zu Geldstrafen kommen.

Es ist einfach und kostengünstig, ein Gebäude durch kleine Änderungen in der Bau- und Planungsphase effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Dies wird jedoch in späteren Phasen deutlich teurer.